TMTM's Texte und Gedichte (1)
naja, *noch* sind's erst drei Gedichte und zwei Texte...
... abwarten und wieder kommen ;-)

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1. So, wie du bist
2. Wenn ich dich je verliere...
3. Der reisende Prinz
4. Anitas Geschenk

Rätsel

Nie wirst du mich besitzen,
und doch gehör' ich dir.
Bist nicht in mir gefangen,
bleibst ewig doch in mir.


 
 
 
_-_     _-_
ich möchte nicht
dass du anders bist
ich möchte nur wissen
warum du so bist
wie du bist
I love
you
*
 
 
 
 
 
 

Wenn ich dich je verliere...

Zwei Menschen
wie die Ufer eines Flusses
zwei Menschen.

Zwischen ihnen
Zeit und Feuer
Wind und Raum
strömender Fluss

Nichts bringt sie auseinander.
Wenn morgen sie getrennt,
vereinen sich ihre Hände
über Lichtjahre hinweg.

Irgendwo auf der Erde
bedeckt Beton den Fluss
doch der Fluss
hört ihre Stimme :

Wenn ich dich je verliere...
Bist du auch noch so fern,
bist du doch uns beiden nah
und überall such ich nach dir.

Zwei Menschen
Ein Abschied, eine Reise
Zwei Menschen.

Allein ein Koffer
zwischen ihnen
Zwei Hände
ergreifen einander

wo ist hier Norden ?
wo ist dort Süden ?
Zement zwischen Kieseln
Zement zwischen Steinen

Die tauben Ohren,
die steinernen Herzen
der Wächter der Grenze
hören es nicht :

Wenn ich dich je verliere...
schmerzendes Herz,
qualvolle Welt,
überall such ich nach dir

Zwei Menschen
Eine wilde Menschenmasse
zwei Menschen

Wenn ich dich je verliere...
Was kümmert's die vereiste Straße ?
Was kümmert das Meer die Steine,
die an den Strand es spült ?

Auf der Mauer des Vergessens
in der erstarrten Stadt
erscheinen im Winter die Worte :
Wenn ich dich je verliere...

Ist diese Mauer ewig ?
Kann dieses Eis nicht schmelzen ?
Heilt diese Wunde niemals ?
Folgt auf den Winter kein Frühling ?

Wenn ich dich je verliere...
Bist du auch noch so fern,
bist du doch uns beiden nah
und überall such ich nach dir...
 

Der reisende Prinz

Es waren einmal ein König und eine Königin, die lebten in einem Schloss. Sie hatten auch zwei Kinder, zwei Töchter voller Anmut, zwei wahrhaftige Prinzessinnen.

Auch wenn ihre Geburtstage über zwei Jahre auseinander lagen, glaubten alle, es wären Zwillinge, so ähnlich sahen sie sich.

Als aber die Zeit verging, ging die ältere aus dem Haus, um sich die Welt anzusehen. Die andere dagegen, blieb immer zu Hause und wollte von der Welt nichts wissen.

Eines Tages kam ein Prinz ins Schloss. Der war von der Anmut der jungen Prinzessin wie verzaubert und verlor auf der Stelle sein Herz. Da man aber ohne Herz nicht gut leben kann, nahm er das Herz der Prinzessin an seines Herzens Statt an, und sie wurde sein Herzchen.

Dann sagte der Prinz zu ihr : „Komm doch mit mir hinaus, lass uns zusammen die Welt ansehen.” Doch die Prinzessin meinte nur : „Ich kann nicht. Wer soll sich denn sonst um Vater und Mutter kümmern ?” Das war alles, was sie sagte. Sie sagte ihm noch nicht einmal, dass sie sein Herz gefunden hatte und es ganz tief versteckt immer bei sich trug.

Aber der Prinz mochte die Welt gerne. Er reiste viel und weit, und die Prinzessin blieb bei ihren Eltern. Der Prinz dachte sich, die Prinzessin ist ja noch so jung, und bei ihren Eltern ist sie ja gut aufgehoben. Manchmal kam der Prinz zurück, um nach ihr zu schauen, und sie zu fragen, ob sie nicht diesmal mit ihm kommen wollte. Doch die Prinzessin sagte immer : „Nein” und blieb dann so schweigsam, dass man dachte, sie wäre stumm.

Einmal, da kam der Prinz wieder einmal nach seinem Herzchen schauen, aber er fand es nicht. Der alte König war inzwischen gestorben, und die Königin war allein. Aber an Stelle der Prinzessin fand der Prinz eine garstige Hexe, die schrie ihn an : „Kein Sterblicher kommt hier herein, und du schon gar nicht !” Der Prinz antwortete : „Ich suche doch nur meine Prinzessin.” Darauf die Hexe : „Hier gibt's keine Prinzessin, es hat nie eine gegeben, das bildest du dir nur ein, und jetzt geh deinen Weg und such dir deine Prinzessin woanders !”

Und die Königin stand dabei und blickte nur traurig und stumm vor sich hin.

Und seitdem irrte des Prinz in der Welt umher, auf der Suche nach seiner Prinzessin. Vorher hatte er das Reisen geliebt, und er war immer froh gewesen, ihr von seinen Reisen zu erzählen, und sie hatte sich an ihn geschmiegt und ihm vertrauensvoll zugehört...

Jetzt mocht er nicht mehr reisen, denn er hatte niemand, dem er von seinen Reisen erzählen konnte. Er war nur noch auf der Suche. Manchmal traf er einen liebevollen Menschen, und dann dachte er für sich : "Das ist meine Prinzessin" - aber keine war es wirklich, und so musste er sich immer enttäuscht abwenden und weitersuchen.

So vergingen viele Jahre, und rastlos suchte der Prinz, tausend und tausend Tage und tausend und tausend Nächte...

Eines Nachts aber, da konnte der Prinz, so erschöpft er auch war, nicht einschlafen.

Und plötzlich vernahm er eine Stimme... jemand rief nach ihm, ganz leise : "Hörst du mich ? Hörst du mich ? Ich bin dein Herz..."

Und dann schlug er die Augen auf. Aber waren es wirklich seine Augen, oder waren es die des Herzens seines Herzchens ? Wie dem auch sei, er sah, wie sein Herz nach ihm rief : „Hilf mir doch ! Ich bin hier... ganz tief versteckt...”

Und er sah, wie sich ein riesiges Ungeheuer auf seine Prinzessin stürzte... Aber das Ungeheuer hatte ein Gesicht ! Es war das verzerrte Gesicht des alten Königs. Und jetzt sah er, wie das Ungeheuer seine geliebtes Herzchen in eine garstige Hexe verwandelte...

Da gibt es für den Prinzen kein Halten mehr. Er zieht seine Siebenmeilenstiefel an und rennt, so schnell er kann, zum Schloss seiner Prinzessin. Er klopft ans Tor und sagt zu der Hexe : „Hier gibt es keine Hexe. Es hat nie eine gegeben. Und jetzt verschwinde und lass mich mit meiner Prinzessin allein !"

Hinter der Tür fällt eine Maske zu Boden.

Dann öffnet die Prinzessin die Tür und sagt zum Prinzen : "Hallo ! Schön dass du wieder da bist. Diesmal warst du aber lange fort... erzähl doch mal...”



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zuletzt bearbeitet am 3. Juli 03
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